Zuletzt aktualisiert DEZEMBER 2024
Smarte Verpackungen: neue Wege zur Gestaltung, Nutzung und Wiederverwendung von Kunststoffen
Wer ein Kreislaufkonzept verfolgt, kann etwas bewirken
Kunststoff ist zweifellos wertvoll, hygienisch und äußerst praktisch, aber sobald er weggeworfen wird, schädigt er die Umwelt. Pro Jahr werden weltweit 141 Millionen Tonnen Plastikverpackungen produziert, und ein Drittel davon gelangt über die Sammelsysteme in die Umwelt. Die Herstellung all dieser Kunststoffe verursacht jedes Jahr 1,8 Milliarden Tonnen CO2-Emissionen1. Hier muss dringend etwas geschehen. Laut der Ellen-MacArthur-Stiftung „müssen wir alle die Methoden verändern, wie wir Kunststoffe gestalten, nutzen und wiederverwenden. Nur durch Recyceln oder Reduzieren kommen wir nicht aus der Plastikverschmutzungskrise.“ Viele Lösungen für diese Krise sind bereits da, und glücklicherweise zeigen die Unternehmen zunehmendes Interesse daran, ihr zu begegnen.
Unter dem Dach des Plastics Pact kommen im Vereinigten Königreich Unternehmen, die britische Regierung und NGOs aus der gesamten Kunststoff-Wertschöpfungskette zusammen, um das Problem des Plastikabfalls anzugehen. Ziel ist es, eine Kreislaufwirtschaft für Kunststoffe zu erschaffen und den Wert der einzelnen Materialien zu bewahren, indem sie im Kreislauf bleiben und gar nicht erst in die Umwelt gelangen. Die Mitglieder im Netzwerk des Plastics Pact, der von der Ellen-MacArthur-Stiftung ins Leben gerufen wurde, tauschen Fachwissen aus und nehmen an Kreislaufwirtschaftsinitiativen teil. Kreislaufwirtschaftsinitiativen teil2.
Beispiel: Plastiksteuer
Als ob der Schutz der Umwelt nicht Anreiz genug wäre, übt seit 2022 eine neue „Plastiksteuer“ zusätzlichen Druck zum Umgang mit Kunststoffen auf Unternehmen im Vereinigten Königreich aus. Die sogenannte Kunststoffverpackungssteuer liegt bei 200 britischen Pfund pro Tonne auf in UK hergestellte oder in das Land importierte Kunststoffverpackungen, die keinen Recyclinganteil von mindestens 30 % aufweisen3. Die britische Regierung schätzt, dass rund 20.000 Verpackungshersteller und -importeure davon betroffen sind. Um eine hohe Steuerbelastung zu vermeiden, sind die Unternehmen nun gezwungen, einen zirkuläreren und nachhaltigeren Ansatz zu verfolgen. Da Nachhaltigkeitsthemen auf der politischen und gesetzgebenden Agenda immer höher rücken, werden wahrscheinlich noch weitere Vorschriften und Steuern folgen4.
Carbon Trust
Für Unternehmen empfiehlt es sich, an Initiativen der Kreislaufwirtschaft teilzunehmen, um die geltenden Bestimmungen umzusetzen. So berät die Initiative für Null-Deponieabfall, „Zero Waste to Landfill“ des Carbon Trust wie man sicherstellt, dass Kunststoffabfälle nicht auf der Deponie landen, und vergibt gleichzeitig Zertifikate an Unternehmen aus, die in ihrem Kunststoffabfall-Management optimale Verfahren anwenden5.
Kunststoff neu gestalten für eine sinnvollere Rundumnutzung
Um die Wende hin zu einer Zukunft ohne Plastikmüll zu schaffen, müssen Unternehmen ihre Produkte neu konzipieren, ihre Lieferketten neu denken und eine Kultur der Wiederverwendung in Sachen Kunststoffherstellung einführen. Neuartige Produkte wie Biokunststoffe verfügen über dieselben Eigenschaften wie herkömmliche Kunststoffe, schaden jedoch nicht der Umwelt. Wir bei Kimberly-Clark meistern diese Innovations-Herausforderung durch eine Partnerschaft mit RWDC Industries, einem Biotech-Unternehmen, das im Einklang mit der Natur arbeitet, um erdölbasierte Materialien durch unschädliche, nachhaltige Alternativen zu ersetzen. Die Partnerschaft vereint unser fundiertes Fachwissen in der Fertigung mit den innovativen Lösungen von RWDC, die im Meer und im Boden biologisch abbaubar sind. Zudem haben wir uns verpflichtet, bis 2025 dafür zu sorgen, dass unsere Verpackungen zu 100 % wiederverwendbar, recycelbar oder kompostierbar sind.
Die Beteiligten in der Kunststofflieferkette müssen schnell und kooperativ handeln, um die Umwelt zu schützen und Emissionen zu reduzieren. Die positive Nachricht dabei ist, dass mit einer Kreislaufwirtschaft, innovativem Design und Transparenz den Unternehmen zum Thema Abfall und Emissionen etliche wirkungsvolle Mittel gegen die Plastikkrise zur Verfügung stehen.
1 https://wrap.org.uk/taking-action/plastic-packaging
2 https://wrap.org.uk/resources/report/uk-plastics-pact-annual-report-2020-21
3 https://www.clarity.eu.com/plastic-packaging-tax-the-complete-guide/
4 https://www2.deloitte.com/content/dam/Deloitte/nl/Documents/risk/deloitte-nl-risk-sdgs-from-a-business-perspective.pdf
5 https://www.valpak.co.uk/compliance/packaging-compliance/
6 https://www.carbontrust.com/what-we-do/assurance-and-certification/the-carbon-trust-standard-for-zero-waste-to-landfill