Zuletzt aktualisiert DEZEMBER 2024
Umstieg auf erneuerbare Energien: eine echte Chance für Unternehmen
Ein Ja zu erneuerbaren Energien ist für die Zukunft eines Unternehmens entscheidend
Die Revolution durch die erneuerbaren Energien ist in vollem Gange. Im Jahr 2020 machten erneuerbare Energiequellen 37 % des Bruttoenergieverbrauchs in der EU aus, 2019 waren es noch 34 %1. Der Anteil an regenerativer Energie am Gesamtverbrauch wird sich in den kommenden Jahren weiter erhöhen. Für Unternehmen heißt es jetzt, auf solche Energiequellen umzustellen, um die staatlich vorgegebenen Ziele und Gesetze einzuhalten. Die EU und die britische Regierung haben das Ziel, bis 2050 die gesetzlich festgeschriebene Klimaneutralität zu erreichen2. Bis dahin dürfen sich die Unternehmen aber nicht auf ihren Lorbeeren ausruhen, denn es gibt auch kurzfristige Ziele, die erfüllt werden müssen. Die EU-Mitgliedstaaten haben sich verpflichtet, ihre Emissionen bis 2030 um „mindestens“ 55 % gegenüber 1990 zu senken3; im Vereinigten Königreich wird bis 2035 sogar eine Reduzierung von 78 % gegenüber 1990 angestrebt4.
Unternehmen sind noch nicht gesetzlich an diese Verpflichtungen gebunden, aber es zahlt sich aus, vorbereitet zu sein. Denn die Gesetzgebung könnte in den kommenden Jahren strenger werden. Aber auch ohne gesetzliche Verpflichtung sind die ethischen und finanziellen Kosten einer Verfehlung des Ziels der Klimaneutralität bereits jetzt hoch. Wenn der Klimawandel nicht angegangen wird, sind die Folgen für unsere Erde fatal und es droht ein Kollaps der natürlichen Systeme, auf die wir alle angewiesen sind. Wenn Unternehmen nicht auf erneuerbare Energien umstellen, können sie aber auch finanzielle Nachteile erleiden, weil CO2-Emissionen künftig wahrscheinlich höher besteuert werden. In der EU gibt es bereits einen Emissionshandel mit festen Obergrenzen und Dänemark hat kürzlich eine CO2-Steuer für Unternehmen vorgestellt, die die höchste in Europa sein soll5.
Welche Hilfen gibt es also für Unternehmen, die auf erneuerbare Energien umsteigen wollen?
In Europa und UK stehen Zuschüsse und Subventionen zur Verfügung, um die Nutzung erneuerbarer Energien in den Betrieben zu beschleunigen. So hat die britische Regierung Zuschüsse in Höhe von 5 Mrd. Pfund für Unternehmen bereitgestellt6. Im Rahmen des „Green Deals“ der EU sollen eine Billion Euro investiert werden, um bis 2050 Klimaneutralität zu erreichen. Die Maßnahme sieht vor, dass verschiedene Finanzierungsmöglichkeiten im Bereich der erneuerbaren Energien bereitgestellt werden, beispielsweise von der Europäischen Investitionsbank (EIB). Sie stellt Darlehen und Instrumente zur Finanzierung alternativer Energiegewinnungsvorhaben zur Verfügung7.
Zusammenarbeit mit Lieferanten, die ebenfalls auf grüne Energie setzen
Unternehmen können ihre Energiewende unterstützen, indem sie sicherstellen, dass die eingekaufte Energie ausschließlich von Anbietern stammt, die diese aus erneuerbaren Quellen liefern und sich ebenfalls zum Netto-Null-Ziel verpflichtet haben. Die Emissionen eines Unternehmens, die auf Energielieferanten zurückzuführen sind, werden als „Scope-2-Emissionen“ bezeichnet. Da die Preise für erneuerbare Energien allmählich günstiger werden, sollten Unternehmen, soweit möglich, den Wechsel zu einem „grünen“ Energieanbieter erwägen. Dieser Wechsel kann auch in Zeiten geopolitischer Turbulenzen, die den Preis und die Verfügbarkeit von Erdöl beeinflussen, Energiesicherheit bieten.
Wir bei Kimberly-Clark Professional™ haben die Notwendigkeit für Energiesicherheit schon früh erkannt. Im Rahmen unserer globalen Dekarbonisierungsstrategie haben wir eine Partnerschaft mit Carlton Power zum Bau eines Wasserstoffkraftwerks in Nordengland angekündigt, um unsere Abhängigkeit vom Erdgas zu verringern. Zudem haben wir eine Stromkaufvereinbarung geschlossen, die zum Bau eines neuen Windparks im Besitz des Octopus Renewables Infrastructure Trust führen wird. Dadurch werden fast 80 % unseres Stromverbrauchs im Vereinigten Königreich aus erneuerbaren Quellen stammen. Die Anlage soll Anfang 2023 in Betrieb gehen.
Nutzung erneuerbarer Energien entlang aller Lieferketten
Bei den meisten Unternehmen machen die Scope-3-Emissionen mehr als 70 % ihres CO2-Fußabdrucks aus. Dabei handelt es sich um indirekte Emissionen, die entlang der Lieferkette eines Unternehmens entstehen, etwa durch andere Betriebe oder Lieferanten, mit denen ein Unternehmen zusammenarbeitet. Wie nachhaltig ein Hersteller ist, lässt sich aus seinen Nachhaltigkeitsberichten ersehen oder geht aus externen Akkreditierungen, wie etwa dem FSC-Siegel (Forest Stewardship Council) oder der EU-Norm REACH, hervor – einer Verordnung zum Schutz menschlicher Gesundheit und Umwelt. Ein Geschäftspartner, der bereit ist, die Nachhaltigkeit seiner Lieferkette transparent darzustellen, hat vermutlich nichts zu verbergen.8. Diese Transparenz ist für Kimberly-Clark Professional™, äußerst wichtig. Darum haben wir uns dem Carbon Disclosure Project, angeschlossen und machen so, unsere Bemühungen Emissionen zu reduzieren, für unsere Geschäftspartner sichtbar.
Wie können Unternehmen ihren Fortschritt messen?
Wissenschaftsbasierte Auswertungen und präzise Zielsetzungen ermöglichen es Unternehmen, den eigenen Fortschritt in Richtung Klimaneutralität zu beurteilen. Immer mehr Unternehmen verpflichten sich, die Standards der Science-based Targeting Initiative (SBTI) einzuhalten. Sie zeigen den Unternehmen, in welchem Umfang und wie schnell sie ihre Emissionen reduzieren müssen, um die schlimmsten Auswirkungen des Klimawandels zu verhindern. Das hilft bei der Festlegung klarer Ziele auf dem Weg zur Dekarbonisierung. 2021 hat Kimberly-Clark bedeutende Fortschritte im Hinblick auf das von der SBTI abgesegnete CO2-Reduktionsziel gemacht und die Scope-1- und Scope-2-Emissionen gesenkt, sodass eine Reduzierung um 40,7 % gegenüber dem Ausgangswert von 2015 erzielt wurde. Der Weg in eine Zukunft mit erneuerbaren Energien ist in Sicht, aber nur durch Zusammenarbeit und Transparenz zwischen den Beteiligten werden wir ans Ziel gelangen.
1 https://ec.europa.eu/eurostat/web/products-eurostat-news/-/ddn-20220126-1#:~:text=In%202020%2C%20renewable%20energy%20sources,and%2033%25%2C%20respectively
2 https://www.economist.com/the-economist-explains/2021/06/01/what-is-the-european-green-deal
3 https://www.economist.com/the-economist-explains/2021/06/01/what-is-the-european-green-deal
4 https://iclg.com/practice-areas/renewable-energy-laws-and-regulations/united-kingdom#:~:text=Ongoing%20policy%20and%20regulation%20of,(SI%202021%2F750)%3B%20and#:~:text=Ongoing%20policy%20and%20regulation%20of,(SI%202021%2F750)%3B%20and
5 https://www.reuters.com/markets/commodities/denmark-agrees-corporate-carbon-tax-government-2022-06-24/
6 https://www.gov.uk/guidance/find-funding-to-help-your-business-become-greener
7 https://energy.ec.europa.eu/topics/funding-and-financing/eu-funding-possibilities-energy-sector_en
8 https://thesustainableagency.com/blog/how-to-know-if-a-brand-is-sustainable/#:~:text=Transparency%20%E2%80%94%20truly%20sustainable%20brands%20are,they're%20working%20to%20improve